Vom 22. bis 26. Juli 2024 findet in München die 25. Internationale AIDS Konferenz statt, das weltweit wichtigste Treffen zum Thema HIV und AIDS. Mit über 10’000 erwarteten Teilnehmenden ist die Konferenz eine der grössten im Bereich Prävention und Medizin und bietet eine einzigartige Plattform für den Wissens- und Erfahrungsaustausch.

Was: 25. Internationale AIDS Konferenz 
Wann: 22. - 26. Juli 2024
Wo: Messe München
Wer: Präventions-Fachpersonen aus dem Verband der Aids-Hilfe Schweiz

Die geografische Nähe Münchens ist für die Schweiz von grosser Bedeutung. Sie ermöglicht es vielen Menschen, die mit HIV leben, Fachpersonen und Aktivist:innen aus der Schweiz, an der Konferenz teilzunehmen. Eine Delegation von rund 15 Mitgliedern aus dem Verband der Aids-Hilfe Schweiz wird vor Ort sein. Für Anfragen stehen wir Ihnen gerne vor Ort in München oder virtuell zur Verfügung.

Das Motto der Konferenz lautet «Put People First» - den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Dieser Ansatz unterstreicht die Bedeutung der Betrachtung von Lösungen aus der Perspektive von Menschen mit erhöhtem Risiko für eine Infektion mit HIV oder anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Eine wirksame öffentliche Gesundheitsförderung kann nicht allein auf Menschen mit erhöhtem Risiko ausgerichtet sein. Impfung, Tests, Beratung und Behandlung für Schlüsselgruppen müssen besser finanziert und zugänglicher gemacht werden. Die Stärkung der zielgruppenspezifischen Präventionsarbeit und der Gesundheitszentren ist dafür eine zentrale Voraussetzung.

Dies ist auch für die Schweiz von grosser Bedeutung. Seit längerer Zeit stagnieren die jährlich gemeldeten HIV-Neuinfektionen, während die STI-Fallzahlen stark ansteigen. Im Jahr 2022 wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) insgesamt 371 neue HIV-Infektionen gemeldet (vgl. BAG-Jahresbericht). Dies sind deutlich mehr Meldungen als im Vorjahr (325 Fälle, +14% gegenüber dem Vorjahr), was teilweise mit einem Rückgang der HIV-Tests und Verhaltensänderungen während der HIV-Pandemie erklärt werden kann. Auch bei den sexuell übertragbaren Infektionen Chlamydien (13'063, +6%), Gonorrhoe (5'112, +25%) und Syphilis (1'078, +20%) sind die Zahlen stark angestiegen.

Um die HIV-Pandemie als Bedrohung für die öffentliche Gesundheit und das Wohlergehen des Einzelnen zu beenden, müssen sich Forschung, Gesundheitswesen, Aktivismus und Politik auf grundlegende Prinzipien einigen. Die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen ist eines dieser Grundprinzipien, und wir rufen alle Akteure im Kampf gegen HIV auf, sich diesem Ansatz anzuschliessen.

Mögliche Themen:

HIV in der Schweiz
In der Schweiz leben rund 17'500 Menschen mit HIV. Im Jahr 2022 wurden dem BAG 372 neue HIV-Diagnosen gemeldet, ein Anstieg um 14% gegenüber dem Vorjahr. Bei den sexuell übertragbaren Infektionen Chlamydien (13'063, +6%), Gonorrhoe (5'112, +25%) und Syphilis (1'078, +20%) sind die Zahlen noch stärker angestiegen.

Global Village in München
Das öffentlich zugängliche «Global Village» der Konferenz bringt Menschen, die mit HIV leben und Fachpersonen aus Prävention und Medizin zusammen. Mit 230 Projekten zu Kunst, Film, Theater und Tanz wird es ein lebendiger Ort für globale Communities.

Keine Ansteckung mehr bis 2030?
Die Schweiz strebt an, neue HIV-Neuansteckungen bis 2030 zu verhindern. Trotz steigender Infektionszahlen und begrenzten finanziellen Mitteln soll dies durch Schlüsselgruppen-spezifische Angebote ermöglicht werden.

Generation TikTok: STI-Prävention in den sozialen Medien
Erfolgreiche Strategien und deren Wirkungsweise.

Aktivist:innen: Damals und heute
Die Entwicklung und Bedeutung der Aktivist:innen seit Beginn der Aids-Pandemie. Was treibt die Schweizer Aktivist:innen heute an?

PrEP: Übernahme durch die obligatorische Krankenversicherung
Ab 1. Juli 2024 übernimmt die obligatorische Krankenversicherung die HIV-PrEP. Mindestens 4'500 Personen schützten sich Ende 2022 mittels PrEP vor HIV. Die Zugänglichkeit zu PrEP ist entscheidend für die Bekämpfung von HIV. Weshalb ist das wichtig? Wo sehen wir aber auch Gefahren? 

Schweizer Kohortenstudie – weltweit einzigartig
Seit 1988 sammelt die Schweizer Kohortenstudie Daten zu rund 22'000 Menschen mit HIV und enthält eine umfangreiche Biobank mit über zwei Millionen Proben.