Rumänien: Jetzt kommt der PrEPpoint!
Unter dem Titel „Expanding Access to HIV Prevention – Community-Led PrEP and Care Models“ stand ein Input im Fokus, der zeigt: Selbst mit schmalem Budget lassen sich niedrigschwellige Angebote realisieren.
Marc Eggenberger, Projektleitung Aids-Hilfe Schweiz
Mihai Lixandru, Projektleiter bei der rümanischen Aids-Hilfe ARAS in Bukarest, präsentierte sein Erfolgsrezept: vier lokale Checkpoints, verteilt auf ganz Rumänien, jedes nur an einzelnen Wochentagen geöffnet – und doch ein wichtiger Anlaufpunkt für Menschen, die Beratung und Tests ohne Hürden erhalten wollen.
„Sucht nicht nur nach Hindernissen, sondern findet Lösungen“, appellierte Lixandru. Seine Botschaft: Anstatt auf die Finanzierung von 5-Tage-Öffnungszeiten zu warten, starten sie klein – ein Tag pro Woche und in den Räumlichkeiten eines Gay Club in Bukarest kostet wesentlich weniger.
PrEPpoint – ein neues Modell in Bukarest
Mittlerweile gibt es vier Checkpoints, dazu ein PrEPpoint in Bukarest, ausschliesslich für PrEP-Anwendungen. Der «PrEPpoint» in Bukarest schlägt eine neue Richtung ein: Ein eigenes Zentrum, voll auf PrEP ausgerichtet, ergänzt die dezentralen Checkpoints. Bereits geplant ist ein zweiter Standort in Cluj, eingebettet in eine Spitalklinik, doch mit Community-Staff.
Das Angebot läuft auf Terminbasis und mit Kostenbeteiligung. Auf Kritik, dass das Personal bezahlt wird, aber die Klient:innen einen Teil der Kosten übernehmen müssen, erklärt Lixandru, dass der Bedarf an PrEP steigt, besonders bei zunehmenden HIV-Übertragungen in den Städten. Viele Menschen würden daher lieber PrEP wählen und einen Beitrag zahlen, anstatt ganz darauf zu verzichten.
Klein, fein und wirksam
„Wir wünschen uns alle ein grosses Zentrum wie den Checkpoint Barcelona, aber nicht alle können das von Anfang an ermöglichen“, sagt er abschliessend. Die Botschaft hallt nach: Wer sich auf das Wesentliche konzentriert, kann auch mit minimalen Ressourcen maximalen Nutzen schaffen. So entsteht flächendeckend Zugang zu Präventionsangeboten – selbst dort, wo staatliche Unterstützung noch zögerlich ist.