HIV-Therapie: neue Behandlungen und Kombinationen
Die Möglichkeiten für eine HIV-Therapie werden immer breiter.
Raphaël Depallens & Florian Vock, Aids-Hilfe Schweiz
Eine Einnahme alle drei Tage, einmal pro Woche, alle zwei, drei oder vier Monate, zweimal pro Jahr und sogar einmal pro Jahr - Injektionen, Implantate, selbstverabreichende Pflaster... langwirksame Therapien sind die Zukunft.
Warum noch weiterforschen?
Es gibt zahlreiche Therapieformen, die erfolgreich funktionieren. Viel wird auch gemacht, um preiswerte Generika zugänglich zu machen. in Die Frage ist, warum überhaupt in neue antiretrovirale Medikamente investiert werden sollte.
José Arribas zeigte in seinem Referat, warum es gute Gründe dafür gibt:
- Für Menschen mit HIV ist eine Frage entscheidend: Wie oft muss ich mir in den nächsten 6 Monaten Gedanken über die Therapie machen? Die Adhärenz ist entscheidend für den Therapieerfolg. Je weniger häufig Tabletten eingenommen werden müssen, desto leichter fällt es vielen, das Regime zu befolgen.
- Hinzu kommt, dass andere Formen der Verabreichung wie Spritzen viel diskreter sind als tägliche Tabletten. Solange das HIV-Stigma so gross ist, ist das für viele Menschen ein grosses Problem, wenn sie die Therapie nicht geheim halten können.
- Bezüglich Sicherheit, sowohl gegen die Entwicklung von Resistenzen wie für vulnerable Gruppen wie schwangere Personen, können neue Therapien dringend nötige Alternativen bieten.
- Nicht zuletzt können neue Therapien, wenn ihre Preise vernünftig sind, auch insgesamt Kosten reduzieren, weil weniger ärztliche Konsultationen und Kontrollen nötig sind.
Und Frauen?
Trotz des aktuellen Wissens über die Herausforderungen von Frauen, die mit HIV leben, ist deren Berücksichtigung (immer noch) bescheiden. In 544 Studien sind Frauen nur in 23% vertreten, kritisiert Yvonne Gilleece in ihrem Referat. Ob es sich nun um das Risiko von Komorbiditäten, Verhütung oder Schwangerschaft, Menopause, Gewalt oder psychische Gesundheit handelt: Es ist an der Zeit, dass die Forschung den Mangel nicht länger nur diskutiert, sondern endlich handelt!