Vorstand der Aids-Hilfe Schweiz nimmt Stellung
Die Entscheidung der Aids-Hilfe Schweiz (AHS), im Magazin «Display» keine Inserate mehr zu schalten, hat ein grosses Medienecho und viele Reaktionen ausgelöst. Es ist dem Vorstand der AHS daher ein wichtiges Anliegen, zu den Ereignissen Stellung zu nehmen.
Die AHS war und ist parteipolitisch neutral und unabhängig und respektiert sämtliche Meinungen, die im Zusammenhang mit Vorlagen und Anliegen geäussert werden, welche die Arbeit und die Aufgabe der AHS betreffen.
Seit über 30 Jahren setzt sich die AHS dafür ein, dass das Bewusstsein aller Menschen in der Schweiz in Bezug auf HIV geschärft wurde und die Anzahl der Neuansteckungen mit Hilfe der Politik, der Medizin und den Mitarbeitenden vor Ort drastisch reduziert werden konnte. Für jene Gruppen, die HIV-positiv sind, ist eine grosse Anzahl von Hilfsangeboten aufgebaut worden, die das Leben dieser Menschen substantiell und nachhaltig verbessert haben. Die AHS konnte dabei auch einen wichtigen Beitrag leisten zum Abbau von Diskriminierungen und Stigmatisierung.
Die AHS bezieht klar Stellung und kämpft für ihre Anliegen, respektiert aber immer die demokratische Meinungsbildung und die demokratischen Institutionen und Prozesse.
Die Kündigung der Zusammenarbeit war das Resultat einer Diskussion zwischen der Geschäftsleitung der AHS und dem „Display“-Magazin. Dieses hatte ein Inserat veröffentlicht, in dem die Ablehnung der Erweiterung der Anti-Rassismus-Strafnorm, über die das Volk am 9. Februar abstimmen wird, gefordert wurde. Diese Ablehnung widerspricht grundsätzlich der Haltung der AHS, die sich seit Jahren gegen die nach wie vor existierende Diskriminierung von Menschen mit HIV engagiert. Dennoch war der Inserate-Boykott ein Fehler und entspricht nicht unserem Verständnis einer demokratischen Debatte. Der Vorstand und die Geschäftsleitung der AHS entschuldigen sich ausdrücklich dafür.
Dies wurde schon vor der Publikation des Artikels in der Sonntagszeitung vom vergangenen Wochenende erkannt. Darum haben „Display“ und die AHS vereinbart, sich wieder an einen Tisch zu setzen und die jahrelange erfolgreiche Zusammenarbeit weiterzuführen.
Dass nun das Komitee «Sonderrecht Nein» daraus noch politisches Kapital für den Abstimmungs-kampf schlagen will und die finanzielle Unterstützung der AHS durch den Bund in Frage stellt, spricht aus unserer Sicht für sich selbst.
Die AHS jedenfalls stellt sich der politischen Debatte und wird sich aktiv im Rahmen unserer demokratischen Rechte für die Annahme der Vorlage am 9. Februar einsetzen.
Für Informationen wenden Sie sich bitte an:
Medienstelle der Aids-Hilfe Schweiz
Tel: +41 44 447 11 77
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