HIV-Therapie
HIV ist nicht heilbar, aber behandelbar. Dank der HIV-Medikamente können Menschen mit HIV heute ein normales Leben führen. Sie haben die gleiche Lebenserwartung wie Menschen ohne HIV.
Die HIV-Therapie wird antiretrovirale Therapie (ART) genannt. Sie unterdrückt die Vermehrung der Viren im Körper. Bei einer HIV-Behandlung werden mehrere Wirkstoffe miteinander kombiniert, die an unterschiedlichen Stellen der HIV-Vermehrung ansetzen. Deshalb spricht man auch von einer Kombinationstherapie. So wird die Wirkung der Behandlung erhöht und die Bildung von Resistenzen verhindert.
Wie hoch ist die Lebenserwartung mit HIV?
Wer rechtzeitig mit einer HIV-Therapie beginnt, hat eine normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität. Obwohl die Medikamente gut gegen HIV wirken, können sie das Virus nicht aus dem Körper entfernen. Eine Heilung ist bislang nicht möglich. Die Medikamente müssen regelmässig und nach derzeitigem Wissen lebenslang eingenommen werden.
Nicht nachweisbar, nicht übertragbar
Wenn die Behandlung gut anschlägt, ist HIV nach einiger Zeit nicht mehr im Blut nachweisbar. Man spricht auch von einer Viruslast unter der Nachweisgrenze. HIV kann beim Sex nicht übertragen werden. Die HIV-Therapie ermöglicht auch, dass Menschen mit HIV auf natürlichem Weg Eltern werden können: Die Medikamente schützen vor einer Übertragung während Zeugung, Schwangerschaft, Geburt und beim Stillen.
Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein, damit das HI-Virus nicht übertragen wird:
- Die HIV-Medikamente werden korrekt eingenommen. Der HIV-Schutz durch Therapie ist nicht beeinträchtigt, wenn einmalig eine Tablette vergessen wird. Falls es aber häufiger vorkommt, ist kein Schutz mehr gewährleistet.
- Die Blutwerte werden spätestens alle sechs Monate ärztlich kontrolliert. Dabei wird auch die Virenlast überprüft und damit die Wirksamkeit der HIV-Medikamente.
- Die Viren sind im Blut nicht mehr nachweisbar. Das bedeutet nicht, dass keine Viren mehr im Blut sind. Aber die Virenlast ist so tief, dass eine Übertragung von HIV nicht mehr möglich ist.
Kein Aids – dank HIV-Behandlung
Weil eine HIV-Behandlung die Virenbildung unterdrückt, kann die Erkrankung nicht weiter voranschreiten. Aids wird durch die Therapie verhindert. Wenn Aids doch ausbricht, dann liegt es häufig daran, dass die HIV-Infektion zu spät entdeckt wird und das Immunsystem bereits erheblichen Schaden genommen hat. Aber auch in diesem Fall kann eine HIV-Therapie den Krankheitsverlauf noch stoppen. Das Immunsystem kann sich dann meistens bis zu einem gewissen Grad wieder erholen. Selbst wenn schon Aids-Symptome aufgetreten sind, können diese sich wieder zurückbilden.