PrEP: HIV-Prävention mit Medikamenten
Die Einnahme von Medikamenten zum Schutz vor HIV nennt man PrEP. Wer PrEP nach ärztlicher Empfehlung einnimmt, ist vor HIV geschützt.
Neu ab 1. Juli 2024
Ab dem 1. Juli 2024 wird die HIV-PrEP von der obligatorischen Krankenkasse übernommen. Informieren Sie sich, was das für Sie bedeutet.
Was ist PrEP?
PrEP (auch HIV-PrEP) ist eine Möglichkeit, um sich vor HIV zu schützen. PrEP ist ein Medikament in Tablettenform und steht für Prä-Expositionsprophylaxe. Wer PrEP unter medizinischer Begleitung einnimmt, ist zuverlässig geschützt vor HIV und muss sich nicht um den HIV-Status der Sexpartner:innen kümmern. PrEP ist Safer Sex, genau wie ein Kondom.
PrEP schützt nicht vor anderen STI
PrEP schützt nicht vor anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) wie Chlamydien oder Syphilis. Übrigens: Auch ein Kondom schützt nur unzureichend vor anderen STI. Gegen Hepatitis A und B oder gegen HPV kann man sich impfen lassen. Für viele andere STI ist regelmässiges Testen der beste Schutz – unabhängig davon, ob Sie Symptome haben oder nicht.
Brauche ich PrEP?
Die Einnahme von PrEP wird nur bestimmten Personen empfohlen. Sind Sie ein Mann oder eine trans Person und haben Sex mit Männern? Dann lohnt es sich, die Einnahme von PrEP als Schutzmöglichkeit in Betracht zu ziehen. Weitere Informationen finden Sie unter drgay.ch/prep.
Wie bekomme ich PrEP?
PrEP wird durch eine ärztliche Fachperson verschrieben. Empfohlen ist, wer Qualitätskriterien von SwissPrEPared erfüllt.
- Vor Beginn von PrEP findet eine medizinische Beratung statt. Es werden HIV- und STI-Tests durchgeführt und weitere Werte kontrolliert.
- Es ist wichtig, dass vor Beginn bei Ihnen keine HIV-Infektion festgestellt wurde. Es besteht sonst die Gefahr, dass andere Personen infiziert und Resistenzen entwickelt werden.
- In regelmässigen Kontrollen werden Sie auf unerwünschte Nebenwirkungen untersucht und auf STI getestet. Das regelmässige Gespräch mit einer Fachperson lohnt sich. PrEP wird in aller Regel gut vertragen, auch über einen längeren Zeitraum.
- Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab. Lassen Sie sich beraten.
Wie wirkt PrEP?
Bei einer HIV-Infektion erfolgt die Übertragung über die Schleimhäute. Dort dringt das HI-Virus in den Körper ein. In der Mundschleimhaut besteht bereits ein natürlicher Schutz, so dass beim Oralsex praktisch kein HIV-Risiko besteht. Für die Schleimhäute von Penis, Vagina und Analbereich müssen Sie sich mit Kondomen oder einer PrEP schützen.
Damit die PrEP wirkt und ein Schutz vor HIV besteht, muss rechtzeitig mit der PrEP begonnen werden. Ebenso wichtig ist es, die PrEP nach dem letzten Sex ausreichend lange fortzusetzen.