Sexgewerbe, Sexarbeit, fairer Sex

Sexarbeit ist eine Dienstleistungsarbeit wie viele andere. Seien Sie fair und respektvoll.

Respekt

  • Die Dienstleistungen und ihre Preise sind nicht verhandelbar und müssen im Voraus bezahlt werden.
  • Halten Sie sich an die Abmachungen.
  • Nein heisst Nein. Akzeptieren Sie die Vorgaben der Sexarbeitenden.
  • Sex immer mit Kondom und Gleitmittel.

Bei Fragen wenden Sie sich anonym und kostenlos an eine Beratungsstelle
Beratungsstellen für Sexarbeitende in Ihrer Region: www.procore-info.ch

Gesundheit

Beim Sex können Infektionen übertragen werden. Schützen Sie sich:

  • Vaginal- und Analsex immer mit Kondom. So verhindern Sie eine Infektion mit HIV.
  • Oralsex immer mit Kondom und Dental Dams. Damit reduzieren Sie das Risiko von Syphilis, Tripper und anderen Geschlechtskrankheiten.
  • Testen Sie sich regelmässig auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen. Informationen dazu finden Sie auf www.get-tested.ch

Gesetz

Sie verstossen gegen das Gesetz und machen sich strafbar, wenn Sie:

  • Jemanden beleidigen, bedrohen, vergewaltigen, schlagen.
  • Für die Dienstleistungen nicht zahlen.
  • Jemanden zum Geschlechtsverkehr / zu einer Sexualpraktik zwingen.
  • Für Sex mit einer minderjährigen Person zahlen.

Vermuten Sie Zwangsarbeit oder Menschenhandel? Melden Sie Ihren Verdacht anonym auf www.fiz-info.ch oder 044 436 90 00.

Was muss ich beachten, wenn ich zu einer Sexarbeiterin / zu einem Sexarbeiter gehe?

Beachten Sie die Safer-Sex-Regeln und treffen Sie klare Abmachungen bezüglich Schutz: Benützen Sie bei jedem Sexkontakt unbedingt Präservative und/oder Dental Dams (Latextüchlein für Oralsex). Präservative schützen sehr gut vor HIV und bilden einen guten Schutz vor anderen Geschlechtskrankheiten. Trotz Safer Sex kann es aber zu einer Infektion mit Syphilis, Tripper, Chlamydien usw. kommen. Das ist keine Tragödie, denn die meisten Geschlechtskrankheiten (STI) lassen sich gut behandeln, wenn sie rechtzeitig erkannt werden.

Ich hatte mit einer Prostituierten ungeschützten Sex. Jetzt habe ich Angst, dass ich mich angesteckt habe. Was kann ich tun?

Falls es wirklich zu einer Risikosituation gekommen ist, kann die Infektion mit einer HIV-Notfallbehandlung, einer sogenannten PEP (Postexpositionsprophylaxe), verhindert werden. Allerdings muss mit der HIV-PEP innerhalb von 48 Stunden begonnen werden – je früher, desto besser. Rufen Sie eine HIV-PEP-Notfallnummer an, um herauszufinden, ob eine HIV-PEP in Ihrem Fall angebracht ist.

Ich hatte Analsex mit einem Stricher, dabei ist das Kondom gerissen. Was kann ich jetzt tun?

Analsex ohne Präservativ oder mit einer Kondompanne birgt das höchste Risiko, sich mit HIV oder einer Geschlechtskrankheit (STI) anzustecken. Es ist daher wichtig, dass Sie sich so schnell wie möglich bei einem Checkpoint in Ihrer Region oder auf einer HIV-PEP-Notfallstelle melden. Um eine HIV-Infektion zu verhindern, muss die PEP-Behandlung innerhalb von 48 Stunden begonnen werden – je früher, desto besser!

Individualisierte Empfehlungen zu Ihrer Sexualität gibt Ihnen der Safer-Sex-Check unter: lovelife.ch