Zugang zu Informationen für Migrant:innen

Der Zugang zu Informationen zu sexuellen und reproduktiven Rechten ist in schwedischen Public Health Strategien eine Priorität. Wie ist der Wissensstand diesbezüglich bei Migrant:innen?

Die anonyme, randomisierte Studie wurde in sieben Sprachen durchgeführt. 6'263 Individuen mit unterschiedlichen Migrationsgeschichten und unterschiedlichem (oder nicht vorhandenem) Aufenthaltsstatus wurden zu ihrem Wissen zu Themen wie schwedisches Abtreibungsrecht, HIV und andere STI, Schutzstrategien, Verhütung, Risikoverhalten oder Zusammenhang zwischen psychischer und sexueller Gesundheit befragt.

  • 39% wussten, dass ein Kondom ausreicht, um ungewollte Schwangerschaften zu verhindern.
  • 68% wussten, dass die Verwendung von Kondomen das Risiko einer HIV-Infektion verringert.
  • 77% wussten nicht, dass es eine HIV-Behandlung gibt.
  • 52% wusste nicht, dass eine schwangere Frau mit HIV und ohne erfolgreiche Therapie ihr Baby während der Schwangerschaft oder des Stillens anstecken kann.

Insbesondere Migrant:innen, die zuvor keinerlei Sexualkundeunterricht erhalten hatten, sowie Personen, die angeben haben, muslimisch zu sein und/oder aus dem Nahen Osten zu stammen, war nicht bekannt, dass Kondome eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Junge Migrant:innen im Alter von 15 bis 19 Jahren und aus dem südasiatischen Raum wiesen häufiger einen Mangel an Wissen über HIV auf. Überraschend war, dass Asylsuchende besser über HIV-Übertragung und Kondome als Schutzstrategie wussten als andere Migrant:innen.

Wichtig wäre eine Vergleichsgruppe aus Personen ohne Migrationserfahrung, um zu bestimmen, ob diese Wissenslücken tatsächlich migrationsspezifisch sind.

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