Rückläufiger Trend bei HIV-Diagnosen, doch Diskriminierung hält an : Aids-Hilfe Schweiz

Rückläufiger Trend bei HIV-Diagnosen, doch Diskriminierung hält an

Die deutliche Abnahme der HIV-Neudiagnosen verweist auf die Wirksamkeit der Schweizer Präventionspolitik: vermehrtes Testen, vor allem der besonders exponierten Personengruppen, frühzeitiger Therapiestart sowie eine kontinuierlich gute Begleitung der Patientinnen und Patienten.

Im Jahr 2020 ist ein weiterer Rückgang der an das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gemeldeten HIV-Diagnosen zu verzeichnen. Zum ersten Mal seit Beginn der HIV-Epidemie Anfang der 1980er-Jahre wurden dem BAG weniger als 300 Fälle gemeldet, nämlich 290. In den 1990er-Jahren waren es im Durchschnitt 1300 Fälle pro Jahr. Eine wesentliche Grundlage dieses Rückgangs ist eine nachhaltige «HIV-Kaskade», in der fast alle Personen mit HIV ihren Status kennen und rasch effektiv behandelt werden, sodass sie das Virus nicht mehr weitergeben. Auch die orale HIV-Chemoprophylaxe (Präexpositionsprophylaxe, kurz PrEP) hat zur Abnahme beigetragen — Ende 2020 haben sich mindestens 3000 Personen, überwiegend schwule Männer, mittels PrEP vor HIV geschützt. (Mehr Informationen finden Sie im aktuellen BAG-Bulletin).

«Dass das HI-Virus in der Schweiz so wenig weitergegeben wird, ist vor allem auch der Therapietreue der HIV-positiven Menschen zu verdanken. Man kann es nicht oft genug sagen: HIV-positive Menschen unter erfolgreicher Therapie stecken niemanden an – weder im Alltag noch beim Sex», betont Andreas Lehner, Geschäftsleiter der Aids-Hilfe Schweiz.

93% aller im Jahr 2020 mit HIV in der Schweiz lebenden Personen haben eine entsprechende Diagnose erhalten und wussten somit von ihrer Infektion. 98% derer mit HIV-Diagnose erhielten eine medikamentöse HIV-Therapie und 96% derer mit HIV-Therapie hatten eine Viruslast unter der Nachweisgrenze. Mit diesen Werten in der sogenannten HIV-Kaskade von UNAIDS nimmt die Schweiz weltweit einen Spitzenplatz bei der Bekämpfung der Verbreitung des HI-Virus ein.

Welt-Aids-Tag 2021: Stopp der Diskriminierung am Arbeitsplatz

Dennoch bleiben irrationale Ängste vor Ansteckung in der Gesellschaft präsent. «Seit der Ausbreitung des Coronavirus erreichen uns wieder vermehrt Anfragen zu Ansteckungsrisiken in Alltagssituationen, beispielsweise im Tram oder beim Coiffeur. Obwohl HIV-positive Menschen unter erfolgreicher Therapie das Virus nicht mehr übertragen können, ist dieses Wissen in der breiten Bevölkerung noch lange nicht angekommen», hält Andreas Lehner fest. Die Sensibilisierung und Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung muss deshalb fortgesetzt werden.

So nehmen zwar die HIV-Neuinfektionen in der Schweiz seit Jahren ab, doch die der Aids-Hilfe Schweiz gemeldeten Diskriminierungen von Menschen mit HIV bleiben auf hohem Niveau stabil. Diese betreffen alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens: sei es die Arbeit, den Medizin- oder den Versicherungsbereich. (Mehr zu den Diskriminierungszahlen erfahren Sie hier). Die diesjährige Kampagne der Aids-Hilfe Schweiz zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember stellt deshalb die Diskriminierung von Menschen mit HIV am Arbeitsplatz ins Zentrum.

  • Die Website hope.aids.ch informiert über die aktuelle Kampagne gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz.
  • Die Website www.aids.ch informiert über Prävention, die Therapierbarkeit von HIV und das Leben mit HIV.
  • Für Informationen und Hintergrundgespräche wenden Sie sich bitte an die Medienstelle der Aids-Hilfe Schweiz unter der Nummer 044 447 11 77 oder
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