Samira Marti, Nationalrätin der SP, forderte 2019 mit einem Postulat den Bundesrat auf, einen Bericht über die Gesundheit von Lesben, Schwulen und Bisexuellen zu erstellen. 2022 wurde der Bericht vom Bundesrat verabschiedet. Wie erwartet, muss sich die Schweiz sputen, wenn sie das Gesundheitssystem für alle Menschen gleich gut zugänglich und inklusiv machen will.
Ein Arzneimittel muss eine Reihe von Bedingungen erfüllen, um in der Schweiz zugelassen zu werden. Mit dem Go ist jedoch noch nicht gewährleistet, dass das Medikament im Rahmen der obligatorischen Grundversicherung vergütet wird. Wann eine Leistungspflicht der Krankenkasse für Arzneimittel besteht, wann auf ein Generikum auszuweichen ist, was allfällige Zusatzversicherungen übernehmen und einiges mehr erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Ein Stück Stoff sorgte in den 90er-Jahren in der Schweiz dafür, dass Menschen, die an Aids verstarben, unvergessen blieben und weiterhin sichtbar waren. PWA (People with Aids) Schweiz verbreitete die aus San Francisco stammende Idee der Erinnerungstücher in der Deutsch- und in der Westschweiz, später auch im Tessin.
Menschen mit HIV werden oft diskriminiert – häufig im Gesundheitswesen. Viele Fachpersonen wissen nicht, dass mindestens 95 Prozent der Menschen mit HIV in der Schweiz unter erfolgreicher Therapie sind und somit das Virus nicht weitergeben können.
Während die Schweiz die Änderung des Vornamens und des Geschlechts auf dem Zivilstandsamt stark erleichtert hat, sind medizinische Massnahmen zur Angleichung des Geschlechts noch immer oft schwierig. Ziehen wir Bilanz zu einer Situation, die sich zwischen Anerkennung und Unkenntnis, Konservatismus und Fortschrittlichkeit bewegt.
Alle zwei Jahre findet einer der weltweit wichtigsten HIV-Kongresse statt, die World AIDS Conference. Heuer versammelten sich zum 24. Mal seit deren Gründung mehrere tausend Personen in Montreal, um zusammen die neusten Ergebnisse in der HIV-Medizin zu diskutieren. Die SAN fassen die Glanzlichter der diesjährigen Welt-Aids-Konferenz zusammen.
Jahrelang war die Tuberkulose in der Schweiz kein Thema mehr.
Zu wenige Fälle, um darüber zu berichten. Infolge des Krieges in der Ukraine wie auch der grossen Einschränkungen im Gesundheitswesen durch die COVID-19-Pandemie in etlichen armen Ländern ist die Tuberkulose wieder ins Bewusstsein gerückt.
Gleich wie zu Beginn die HIV-Pandemie hat uns COVID-19 innerhalb kurzer Zeit tief geprägt, hat Verunsicherungen und Ängste ausgelöst und viele Fragen aufgeworfen: Besteht eine Wechselwirkung zwischen HIV und der Erkrankung an COVID-19? Schützen und wirken HIV-Medikamente gegen COVID-19? Und weshalb konnte innerhalb weniger Monate eine hochwirksame Impfung gegen COVID-19 entwickelt werden, während wir drei Jahrzehnte nach Entdeckung von HIV noch immer auf eine Impfung gegen dieses Virus warten? Der vorliegende Artikel beleuchtet diese Fragen und gibt Antworten darauf.
Andri Rauch, Chefarzt und assoziierter Professor am
Inselspital Bern, über die 2030 Roadmap zur Beendigung von HIV und Hepatitis B und C in der Schweiz.
Wem erzähle ich, dass ich HIV-positiv bin? Das ist wohl eine der ersten Fragen, die sich eine Person stellt, die gerade ihre Diagnose erhalten hat. Im Gegensatz zu anderen Krankheiten gibt man eine HIV-Diagnose nicht leichtfertig preis, und es ist besonders wichtig, dass der Datenschutz für Menschen mit HIV greift.
Politikwissenschaftler und Sozialphilosoph Karsten Schubert beleuchtet den Zusammenhang von Sexualität und schwuler Politik und fragt, welche Art von Politik in welcher Situation der HIV-Pandemie begünstigt beziehungsweise verhindert wurde. Dazu erläutert er zwei Thesen.
Isabel Cobos Manuel ist Fachfrau Gesundheit in der Abteilung für Infektionskrankheiten am Universitäts-
spital Lausanne. Die auf sexuelle Gesundheit spezialisierte Lausannerin arbeitet in einer aufsuchenden Beratungsstelle für Menschen, die mit HIV leben. Die Begegnung mit ihr verdeutlicht, wie stark das HIV-Stigma trotz aller anhaltenden Fortschritte immer noch ist. Und wie unerlässlich eine individuelle Begleitung ist.
Im Juni 1981 trat Aids zum ersten Mal auf und hat seitdem weltweit fast 30 Millionen Menschen das Leben gekostet. Der Arzt und Historiker Vincent Barras blickt auf diese Krankheit zurück, welche die Art und Weise, wie wir über Epidemien denken, grundlegend verändert hat.
Noch immer sind Frauen in medizinischen Studien untervertreten. Gerade bei der Erfassung von Nebenwirkungen, etwa von HIV-Medikamenten, kann dies zu gefährlichen Lücken führen. Dennoch lässt sich das Problem der «unsichtbaren Frauen» nicht nur auf die Hersteller schieben – sondern ist nicht zuletzt auch ein Resultat fehlender Vereinbarkeit von Beruf, Alltag und Studienteilnahme.
Die COVID-Pandemie dominierte in den letzten eineinhalb Jahren die Wissenschaft. Dass auf dem Gebiet HIV trotzdem weiterhin viel geforscht wird, zeigen die Resultate der weltweit bedeutendsten HIV-Konferenzen – der CROI (Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections) und der IAS (International AIDS Society) Conference. Beide fanden heuer virtuell statt, die CROI kurz nach der zweiten COVID-Welle im März und die IAS Conference zu Beginn der vierten COVID-Welle im Juli. Wir heben die Glanzlichter der beiden Konferenzen hervor.
Wo lässt sich die Pornografie 2021 festmachen? Lässt sie sich überhaupt beschreiben? Wer bestimmt die Normen, die Ideale, das sexuelle Begehren, wer den Diskurs? Eine philosophische Betrachtung der pornografischen Landschaft.
Gleich wie zu Beginn die HIV-Pandemie hat uns COVID-19 innerhalb kurzer Zeit tief geprägt, hat Verunsicherungen und Ängste ausgelöst und viele Fragen aufgeworfen: Besteht eine Wechselwirkung zwischen HIV und der Erkrankung an COVID-19? Schützen und wirken HIV-Medikamente gegen COVID-19? Und weshalb konnte innerhalb weniger Monate eine hochwirksame Impfung gegen COVID-19 entwickelt werden, während wir drei Jahrzehnte nach Entdeckung von HIV noch immer auf eine Impfung gegen dieses Virus warten? Der vorliegende Artikel beleuchtet diese Fragen und gibt Antworten darauf.
Pornografie ist allgegenwärtig und jederzeit verfügbar. Gleichzeitig ist sie immer noch stark tabuisiert. Wer an Pornografie denkt, hat in erster Linie anderes als deren rechtliche Dimension vor dem geistigen Auge. Dabei weist Pornografie unweigerlich Berührungspunkte mit dem Recht auf. Namentlich dem Strafrecht kommt in Bezug auf sie eine wichtige Rolle zu, definiert es schliesslich das normative Spielfeld für pornografische Inhalte. Auch wenn Recht und Moral zwei Paar Schuhe sind, fliessen bei der rechtlichen Würdigung von Pornografie ethisch-kulturelle, moralische wie auch zeitgeschichtliche Wertungen untrennbar hinein. Vor diesem Hintergrund vermag es kaum zu erstaunen, dass in vielen Ländern Pornografie immer noch verboten ist.
Mitte März hat das Europaparlament die Europäische Union zum Freiheitsraum für LGBTIQ-Personen erklärt. Die Erklärung kann als Reaktion auf Resolutionen gegen eine «LGBT-Ideologie» in etwa hundert polnischen Gemeinden gewertet werden. Doch was ist mit LGBTIQ eigentlich gemeint, und gibt es eine solche gemeinsame Ideologie überhaupt? Unser nicht abschliessendes ABC klärt auf und umreisst einige Spannungsfelder.
Der 23-jährige Emmanuel G.* aus Uganda lebt seit mehr als einem Jahr in der Schweiz. Er liebt Fussball, Video-Games, ugandisches Essen, TikTok, R & B, Psychothriller, Musicals und Komödien. Sein Asylverfahren ist seit Januar 2020 hängig. Aufgrund seiner persönlichen Geschichte entschied das Staatsekretariat für Migration SEM, ihn ins erweiterte Verfahren aufzunehmen. Queeramnesty hat sich für Emmanuel eingesetzt und begleitet ihn weiterhin.
LGBTQ-Angehörige haben nicht nur mit gesellschaftlichen Diskriminierungen zu kämpfen. Auch aus rechtlicher Sicht erfahren sie aufgrund ihrer Lebensweise, ihrer Genderidentität oder ihrer sexuellen Orientierung nach wie vor viele Benachteiligungen und Ungleichbehandlungen. Ein Vergleich mit anderen Ländern zeigt: Der Schweiz kommt in Bezug auf LGBTQ-Rechte keine Pionierrolle zu.